Japanischer Futon

Wir verkaufen hochqualitative, handgemachte, Japanische Futons, die von unseren Freunden in Kyotango hergestellt werden. Neben Futons ist eine kleine Auswahl an Produkten aus der Region Tango sowie aus Japan erhältlich. 

Japanischer Futon Shop Zürich - Titelbild
Der Japanische Futon unterscheidet sich ganz wesentlich von den europäischen Futonmatratzen. Der traditionelle Japanische Futon ist eine Matratze aus Baumwolle. Die Baumwolle wird vor der Verwendung gereinigt und geglättet. Für den Futon, der in Amino, Kyoto hergestellt wird, verwendet Yu-ichi ein Mix von Indischer und Mexikanischer Baumwolle. Damit die Baumwolle genügend Stabilität aufweist, ergänzt Yu-ichi den Mix mit ca. 10% Polyester. Der Mix ist sein persönliches Markenzeichen. Anschliessend wird die gereinigte Baumwolle von Hand auf dem Boden nach und nach aufgeschichtet. In der Mitte des Futons werden mehr Baumwollschichten gelegt, als an den Rändern, da diese Stellen mehr Körpergewicht stützen müssen. Abbildung: Das Baumwollgemisch wird so aufeinandergeschichtet, dass in der Mitte des Futons mehr Baumwolle das Körpergewicht stützen kann.  Yu-ichi hat beim besten Futonmacher Japans sein Handwerk erlernt. Mit seinen Händen drückt er auf die Baumwolle und spürt sofort, ob an einer Stelle noch zu wenig Füllung gelegt wurde.  Ist die Baumwolle gelegt, wird der Futon in den Bezug gedreht und die Füllung mit Fäden befestigt. Wenn man die Ecken des Japanischen Futons betrachtet, dann sieht man sofort, ob die FutonmacherIn das Handwerk im Griff hat, oder nicht. Die Ecken bestimmen die gesamte Form des Futons. Im Gegensatz zu den europäischen Futonmatratzen, hat der Japanische Futon eine, gegen die Mitte gewölbte Form. Dies führt dazu, dass der Futon ganz flach ist, wenn man sich auf ihn legt. Man sinkt nicht ein und der Körper bleibt gerade. Diese gewölbte Form kann nicht maschinell, sondern nur von Hand hergestellt werden. Das ist das eigentliche Geheimnis des Japanischen Futons und der Grund, weshalb er als gesündeste “Matratze” überhaupt angesehen wird. Ein weiterer Vorteil bietet das geringe Gewicht des Futons. Der Futon lässt sich leicht rollen respektive falten und trocknet somit komplett aus. Dies hat zur Folge dass er auch nach mehreren Jahren nicht schimmelt und durchhängt. Abbildung: Japanischer Futon, perfekte Ecken als Qualitätsmerkmal.
In den späten Siebzigerjahren, anfangs Achtzigerjahre gab es den ersten Japanboom. Es entstanden in der Schweiz sowie in Deutschland kleinere Läden, die Japanische Produkte anboten. Während dieser Zeit entwickelte sich, inspiriert durch die japanische Schlafkultur, die Idee, auf dem Fussboden zu schlafen. Da zu dieser Zeit die Flüge sowie die Versandkosten noch extrem teuer waren, so meine Vermutung, war ein Import Japanischer Futons schlicht zu teuer.* Deshalb fing man im Westen selber an, Futons herzustellen. Man orientierte sich aber fast ausschliesslich an den herkömmlichen Matratzen, als an dem traditionellen Japanischen Futon. Wie Kazuko Koizumi in ihrem Buch “Traditional Japanese Furniture” schreibt, gab es im Westen einen Bedeutungswandel des Begriffes Futon. “Während der Japanische Futon fast ausschliesslich aus Baumwolle besteht […] ist das westliche Gegenstück oftmals eine handelsübliche, wenngleich dünnere Matratze, welche sich in Kombination mit dem Bettgestell falten lässt und so auch als Couch oder Futonsofa verwendet werden kann.”

(Unser Grossvater schickte uns ab 1980 immer wieder Pakete mit Esswaren, die Versandkosten betrugen 200-300 Franken). Abbildung: Maschinell gefertigte europäische Futonmatratze für 899 Franken

Noriko und Yuichi, die in der dritten Generation Japanische Futons herstellen sagen, dass der Körper beim Schlafen flach sein sollte. Ausser der Kopf sollte 7cm erhöht sein. Damit der Körper flach liegt, braucht es eine Unterlage, die unterschiedliche Härtegrade aufweist. An den Seiten sollte der Härtegrad höher sein, als in der Mitte. Einzig der von Hand gefertigte Japanische Futon ermöglicht es dem Körper, nicht einzusinken, sondern flach aber dennoch bequem aufzuliegen. Über die Nacht verliert der Mensch ungefähr 2dl an Flüssigkeit. Diese Flüssigkeit wird in einer herkömmlichen Futonmatratze aufgesogen, weshalb sie über die Jahre an Härte verliert und weich wird. Der Japanische Baumwollfuton kann durch sein leichtes Gewicht gerollt oder gefaltet werden, wodurch die Flüssigkeit austrocknen kann. Ausserdem hängt man in Japan den Futon bei schönem Wetter aus dem Fenster.

Vorteile des japanischen Futons:

      • Unterschiedlicher Härtegrad in einem Futon
      • Körper kann flach und bequem aufliegen
      • Durch rollen oder falten kann die Flüssigkeit trocknen
      • Höchste Qualität, einer der besten japanischen Futons der Welt
      • Nachhaltig: nach 10 Jahren kann die Baumwolle herausgenommen, gereinigt und in einem neuen Bezug wiederverwendet werden.
      • Unterstützung einer traditionellen, in der dritten Generation geführten, 2 Personen Produktion
      • Füllung und Grösse können individuell gewählt werden.

     

Abbildung: Futon und Kissen verstaut in einem japanischen Einbauschrank.

Sämtliche Anbieter von europäischen Futons stellen auf Ihren Webseiten den Bezug zu Japan her. Vielleicht habe man, so sagen sie, in Japan in einem Ryokan gut geschlafen und möchte nun das gute Schlafgefühl auch Zuhause haben – mit einer Futonmatratze namens Sakura. Dabei bieten  alle Produzenten Futons an, die nichts mit dem japanischen Original gemeinsam haben. Die Futon-Matratzen sind maschinell mit Naturlatex, Schürwolle, Rosshaar usw. usf. gestopft, haben verschiedene Härtegrade und sind im Grunde einfach dünne Matratzen. Neben den Futons werden in der Regel auch Tatamis angeboten. Kein einziger Anbieter bietet Tatamis an, die tatsächlich in Japan gefertigt wurden. Sie stammen alle aus China oder Indonesien.

In Japan leiden traditionelle Hersteller von Futons und Tatamis unter einer sinkenden Nachfrage. In neu gebauten Häusern ist meistens nur noch ein Zimmer mit Tatamis ausgestattet. Auch schlafen die JapanerInnen vermehrt auf Betten, statt auf dem Boden. Die europäische Nachfrage nach Futons könnte das traditionelle Handwerk in Japan unterstützen und nachhaltig sichern. Stattdessen produzieren europäische Unternehmen ihre eigenen, dünnen Matratzen und verkaufen sie unter dem Begriff Futon.

Im Februar 2022 erschien in der New York Times dieser kurze Artikel über Japanische Futons. Die Autorin Courtney Schley, die im Wirecutter Sleep Team ist (eine Sparte der NYT, wo alle möglichen Produkte rund ums Schlafen getestet werden) bezieht sich im Artikel auf nicht-traditionelle, in Japan hergestellte, günstige Baumwollfutons. Obwohl sie tagtäglich duzende von Matratzen testet, vermisst sie ihren Japanischen Futon, den sie als absolut bestes Bett bezeichnet.

Orignal Artikel hier

Auf Deutsch übersetzter Artikel:
Das absolut beste Bett: Ein japanischer Futon
Als ich mit meinem Mann und drei kleinen Kindern für ein Jahr von Philadelphia nach Tokio zog, mussten wir unsere lichtdurchflutete Zwei-Zimmer-Wohnung in aller Eile einrichten. Aber es gab einen Artikel, von dem ich wusste, dass wir ihn nicht kaufen würden: Betten. Mit einer fünfköpfigen Familie auf 60 Quadratmetern wollte ich unseren begrenzten Raum nicht mit schweren Matratzen und sperrigen Bettrahmen überladen. Stattdessen ging ich direkt zu Nitori, einem beliebten Budget-Möbelgeschäft, und kaufte für weniger als 300 US-Dollar ein Set Futons und Schaumstoffpolster. Im Gegensatz zu den Schlafsofas, die in den USA „Futons“ genannt werden, sind japanische Futons gesteppte Isomatten, die mit Baumwolle oder Faserfüllung gefüllt sind und die direkt auf den Boden, auf eine Schaumstoff-, Tatami- oder Holzmatte gelegt werden können. Obwohl viele Menschen in Japan Matratzen und Boxspringbetten im westlichen Stil haben, bleiben Futons eine beliebte Wahl, insbesondere in kompakten Wohnungen, da sie leicht zu bewegen oder zu verstauen sind. Für meine Familie fühlte sich das Schlafen auf ein paar Zentimetern Schaumstoff und gesteppter Polsterung nicht spartanisch, starr oder gar besonders minimalistisch an. Es fühlte sich genau richtig an. Die Oberfläche des Futons war angenehm weich, und die Schaumplattform und der feste Boden darunter boten die perfekte Unterstützung. Es war kühl in der schwülen Sommerhitze und gemütlich in der feuchten Winterkälte. Mein Rücken fühlte sich großartig an. Dies könnte an der Kombination aus Polsterung und Festigkeit des Futons liegen. Während einige Leute darauf schwören, dass das Schlafen direkt auf dem Boden oder auf anderen harten Oberflächen bei Rückenschmerzen hilft, sagen Experten, dass mittelharte Matratzen ideal sind, um Rückenschmerzen zu lindern. Obwohl ein typisches japanisches Futon-Setup ziemlich viel Polsterung bietet, ist es härter als sehr weiche Pillow-Top oder Memory-Foam-Matratzen. Im Gegensatz zu einem Bett ist ein Futon kein Möbelstück, das das Schlafzimmer dominiert. Ein Futon erfüllt seinen Zweck, wenn er nachts gebraucht wird, aber dann verschwindet er mit Leichtigkeit in einem Schrank. Meine Kinder konnten tagsüber ihre gesamte Schlafzimmerbodenfläche zum Spielen nutzen oder ihren Futon in unser Schlafzimmer ziehen, wenn sie krank wurden. Futons beherbergen auch keinen Staub. Tatsächlich sind sie sehr leicht zu reinigen. Die Menschen in Japan lüften routinemäßig ihre Futons indem sie sie aus dem Fenster hängen oder über das Balkongeländer hieven. Ungefähr einmal pro Woche, wenn das Wetter klar war, zogen mein Mann oder ich die Laken ab und wuschen sie, sammelten die Futons, Bettdecken und Kissen ein und hängten sie für ein paar Stunden an der Sonne in die frische Luft. Es war eine lästige Pflicht, aber es lohnt sich für das Vergnügen, sich am Ende des Tages in ein süß duftendes, frisches Bett zu kuscheln. In Japan können Sie Ihren Futon sogar zur gründlichen Reinigung in den Waschsalon schicken. Plötzlich kam mir die Vorstellung, jahrelang auf einer Matratze zu schlafen, die ich niemals waschen konnte, irgendwie widerlich vor. In diesen Tagen bin ich wieder in den Staaten und als Redakteurin im Wirecutter-Schlafteam durfte ich alle Arten von Federkern-, Memoryschaum- und Latexmatratzen testen – aber um ganz ehrlich zu sein, ich vermisse meinen wirklich Japanischen Futon.”

Courtney Schley für The New York Times, Wirecutter  

Da unsere Futons auf Auftrag und von Hand gefertigt werden, können Sie sowohl die Grösse, als auch das Muster (Link Muster) des Bezuges auswählen. Folgende Standardgrössen: 

  • Japanischer Futon 100 x 200
  • Japanischer Futon 140 x 200
  • Japanischer Futon 160 x 200

Auf Anfrage können alle beliebigen Grössenformate gewählt werden: 

  • Japanischer Futon 120 x 200
  • Japanischer Futon 180 x 200
  • Japanischer Babyfuton

Tipp: Falls Sie einen Kimono besitzen, den sie nicht mehr tragen, kann er als Bezug für den Babyfuton verwendet werden.

Futonfüllung: Yu-ichi‘s Futonfüllung besteht aus indischer und mexikanischer Baumwolle, sowie 10% Polyester. Auf Wunsch kann auf das Polyester verzichtet werden. Empfohlen wird, Yu-ichi‘s Mix zu verwenden. 

Die Futons können sowohl in die Schweiz, Deutschland, Liechtenstein respektive nach ganz Europa geliefert werden. Weltweiter Versand ist möglich, muss aber im Vorfeld mit der Japanischen Post abgeklärt werden. 

Bitte geben Sie bei den Angaben das gewünschte Muster an. Sie können per Kreditkarte oder mit Twint bezahlen. Anschliessend wird der Futon in Auftrag gegeben. Die Fertigung dauert ein bis zwei Wochen. Falls Sie den Futon besonders schnell brauchen, nehmen Sie bitte mit uns Kontakt auf. Nach der Fertigung wird der Futon von uns persönlich verpackt und auf die Poststelle in Mineyama gebracht. 

Die folgenden Versandoptionen gelten für Zürich, die Schweiz, Deutschland, Liechtenstein und ganz Europa.

  • EMS: Der Futon wird per Express-Flug verschickt und dauert 1 Woche. Versandkosten: Versandkostenfrei


* Preise sind ohne MwSt. Je nach Land wird von der Zollbehörde eine MwSt. auf den Kaufpreis erhoben.

Wir sind ein Zürcher Unternehmen. Bitte kontaktieren Sie uns, wenn Sie ein Anliegen rund um den Futon haben.

hello@momomai.ch